Luftdruck und Wetter hängen eng miteinander zusammen. Ein Hochdruckgebiet ist häufig mit schönem Wetter, ein Tiefdruckgebiet mit schlechtem Wetter verbunden. Von den Druckunterschieden in der Atmosphäre ist es auch abhängig, in welcher Richtung und mit welcher Geschwindigkeit Wind weht. Druck- und Temperaturunterschiede bestimmen Luftströmungen an Bergen (Steig- und Fallwinde), Aufwinde oder die Entstehung von Föhn. Je nach den vorhandenen Bedingungen entstehen Wolken und Niederschlag in Form von Regen, Schnee oder Hagel. Aus zahlreichen Beobachtungsdaten und Messwerten ergeben sich kurz- und mittelfristige Wettervorhersagen.
Wetterkunde: 6 Anzeichen
welche schlechtes Wetter vorhersagen
Ich fand schon immer, das Wetterkunde eine total spannende Angelegenheit ist. Besonders auf dem Wasser kann es sehr entscheidend sein, wenn man mithilfe einiger Anzeichen eine ungefähre Prognose für den kommenden Verlauf des Wetters erstellen kann. Gerade im Hochsommer, wenn die schwülwarme Luft häufiger Gewitter und kräftige Regenschauer entstehen lässt.
Binnen einer halben Stunde kann der vorher noch blaue Himmel mit massiven Gewitterwolken überzogen sein und ein kräftiger Wind fegt den letzten Gedanken an den anfänglich so schönen Sonnentag hinweg.
Kurze Zeit später zucken die ersten Blitze über den Himmel und werden von schallendem Donnergrollen bedrohlich begleitet.
Ein solches Gewitter kann auf dem Wasser besonders auf Seen und Flüssen welche von Bergen umgeben sind zu einer verdammt unangenehmen und gefährlichen Sache werden.
Mit ein wenig Kenntnis der Wetterkunde, kann man Gewitter oder eine Wetterverschlechterung glücklicherweise relativ zuverlässig mit einfach Hilfsmitteln vorhersagen.
Für Deine Törnplanung kannst Du dich mit dem App sowie der Homepage von Windy.com gut mit mehreren verfügbaren Wettermodellen selber informieren, ob Regen, Sturm oder Sonnenschein zu erwarten sind. Bei einem längeren Törn ohne Zugriff auf einen täglich aktualisierten Wetterbericht, kann es aber sehr hilfreich sein, sich selbst eine kleine Prognose zu erstellen.
Nur hatte ich leider bis vor kurzem nicht das Fachwissen, um mit den aktuellen Hinweisen des Wetters sagen zu können, ob es heute regnet oder sich der Nebel wahrscheinlich auflösen wird und die Sonne zum Vorschein kommt.
Auf dem Weg zum Hochseeschein war ich in einem sehr gutem Meteokurs von der Nautischen Akademie.
Folgend habe ich ein paar Hinweise zusammen zustellen, an denen Du erkennen kannst, ob eine Wetterverschlechterung eintreten wird oder nicht.
Theorie hinter der Wetterkunde
Der Luftdruck bei der Wetterkunde
In der Beurteilung der Wettersituation und deren Entwicklung ist der Luftdruck eine entscheidende und messbare Größe. Er beschreibt kurz gesagt das Gewicht der Luft. Je höher wir aufsteigen, desto geringer wird dieses Gewicht und somit der Luftdruck. Messen können wir den Luftdruck mit einem Barometer in hPA (hektoPascal), welches in einigen Armbanduhren als Höhenmesser integriert ist. Die Werte bewegen sich immer um den mittleren Luftdruck der Atmosphäre von 1013,25 hPa, was ungefähr 1 bar entspricht .
In den meisten Fällen herrscht bei schönem Wetter steigender Luftdruck und bei schlechtem Wetter fallender Luftdruck. Dabei ist aber auch die Geschwindigkeit des Anstiegs bzw. Abfalls zu beachten. Aber dazu nachher mehr. In Wetterkarten wird der Luftdruck als Isobaren
( = Linien gleichen Drucks) dargestellt und ist eines der wichtigsten Elemente dieser Karten.
Hoch- und Tiefdruckgebiete
Hoch- und Tiefdruckgebiete sind Luftdruckgebilde, deren Luftdruck sich von ihrer Umgebung deutlich unterscheidet. Die beiden Varianten existieren in ständiger Nachbarschaft. Bei einem Hochdruckgebiet sinken große Luftmassen hinab und erwärmen sich so stark, dass es zu keiner Kondensation und Wolkenbildung kommt. Daher kommt es in einem Hochdruckgebiet oder bei einem Hoch meist zu sonnigem Wetter.
In Tiefdruckgebieten steigt durch Erwärmung feuchte Luft vom Boden auf und bildet in den kälteren Höhen durch Kondensation Wolken. Somit steht ein Tiefdruckgebiet eher für wolkiges und regnerisches Wetter.
Die nun folgenden 6 Anzeichen sind bei der Erstellung einer eignen Wetterprognose sehr hilfreich, um festzustellen, ob eine Wetterverschlechterung eintreten wird. Eine 100%ige Garantie sind sie dennoch nicht. Denn auch der beste Wetterbericht kann einmal daneben liegen.
Es ist auf jeden Fall immer hilfreich, das Wetter genau zu beobachten und zu schauen, ob die erkannten Anzeichen auch tatsächlich eine Verschlechterung des Wetters korrekt prognostiziert haben.
Wetterkunde:
Tipps wie Du schlechtes Wetter erkennst:
1. Veränderung des Luftdrucks
Vielen Anzeichen in der Natur, die auf eine Wetterverschlechterung deuten, muss man auch begegnen, um sie deuten zu können. Bei dem Luftdruck sieht das ganze natürlich anders aus. Ihn können wir zu jederzeit mit einem Barometer messen und die Veränderungen über einen bestimmten Zeitraum beobachten. Für eine ungefähre Wetterprognose ist die Veränderung des Luftdrucks eine hilfreiche Größe, da diese Veränderung dem Wetterumschwung in der Regel vorausgeht.
Eine Wetterverschlechterung kündigt sich meist dann an, wenn der Luftdruck abfällt. Wie oben schon erwähnt, ist es aber entscheidend wie schnell der Luftdruck abnimmt. Eine stetige und langsame Abnahme deutet auf das Ende einer Schönwetterperiode hin.
Prinzipiell gilt: Je schneller bzw. stärker der Abfall des Luftdrucks, desto heftiger verschlechtert sich das Wetter. Fällt der Luftdruck in einer Stunde um mehr als 1 bis 2 hPA, dann sind Sturm und heftige Winde zu erwarten.
Wetter mit Hilfe von modernen Bordinstrumenten sicher bestimmen
In professionellen Bordinstrumenten, ist nicht nur ein Barometer integriert.
Die Nasa Meteo Man ist eine zuverlässige Wetterstation, die Daten bis zu 5 Tagen aufzeichen kann. Mit einem Windsensor (optional erhältlich) können zusätzliche Winddaten angezeigt werden. Barometerfunktion, Luftdruck, Temperatur, Uhr 12/24 Std.-Anzeige, Race-Timer. Der Stromverbrauch ist gering, im Standby Modus 10mA.
NAVTEX „NAVigational TEXt Messages“ dient in der Seefahrt weltweit zum Verbreiten von Sicherheits- und Wetterinformationen (Maritime Safety Information) und ist ein Teildienst des weltweiten Global Maritime Distress and Safety Systems (GMDSS).
Die Nachrichten werden mit dem Fehlerkorrigierenden FunkfernschreibverfahrenSITOR-B auf der Frequenz 518 kHz in englischer Sprache und in einigen Ländern auch auf den Frequenzen 490 kHz sowie 4209,5 kHz in Landessprache verbreitet. Japanische Sender übertragen NAVTEX-Meldungen in japanischer Sprache auch auf der Frequenz 424 kHz.
Für die Aussendung der Informationen ist die Welt in 16 „Navareas“ (international festgelegte Seewarngebiete) eingeteilt. Es ist eine Erweiterung um fünf weitere Navareas vorgesehen, die die arktischen Gewässer abdecken sollen. In den Navareas sind die einzelnen Sender mit Buchstaben von A bis Z bezeichnet (auf der nördlichen Halbkugel von Nord nach Süd). Stationen in einer Area senden nacheinander, um gegenseitige Störungen zu vermeiden. Die Reichweite beträgt bis zu 600 Seemeilen.Siehe Tabelle: Navtex-StationenDort findet sich auch eine Weltkarte mit den Navareas. Erfasst sind die NAVTEX-Stationen, mit Kennung, genauer Position, Frequenzen, Sendezeiten und Reichweiten, geordnet nach Navareas.
Am 29. August 2006 hat der Deutsche Wetterdienst einen neuen NAVTEX-Sender in Pinneberg offiziell in Betrieb genommen. Pinneberg ist die einzige deutsche Station und versorgt die gesamte deutsche Küste und Teile der Nord- und Ostsee.
Meldungsarten einstellen
A | Navigationswarnungen |
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K | Warnungen für andere elektronische Navigationssysteme |
L | weitere Navigationswarnungen |
V bis Y | Spezialdienste |
Z | Es liegen keine Meldungen vor |
Alle Meldungsarten werden nacheinander übertragen. Im Display erscheinen alle Meldungsarten als Kennbuchstaben A bis Z. Jede Meldungsart kann abgewählt und so eine individuelle Auswahl erstellt werden, z. B.: „ABcDEfghijkLmnopqrstuvwxyz“ (Großbuchstabe = ein, Kleinbuchstabe = aus). A, B, D und L werden immer ausgegeben.
E (Wettervorhersage) gehört ebenfalls zu den unerlässlichen Daten.
2. Cirren können Regen ankündigen
Cirren (Cirruswolken) sind Eiswolken die sich in sehr großen Höhen (8.000 – 12.000 Metern) bewegen. Sie sind oft sie Vorboten einer kommenden Warmfront, wenn sie sich zu Cirrostratusfeldern (Schleierwolken) verdichten. In diesen Fall tritt in den folgenden 48 Stunden eine nachhaltige Wetterverschlechterung ein.
Sind sie am Himmel nur vereinzelt zu sehen und lösen sich wieder auf, müssen wir keine Verschlechterung des Wetters befürchten.
Kondensstreifen von Flugzeugen bestehen wie Cirren ebenfalls aus Eispartikeln und können auch ein Hinweis für unsere Wetterprognose sein. Lösen sie sich nicht auf und „zerfransen“ sehr schnell am Himmel, dann sind starke Höhenwinde vorhanden, welche meist für eine Wetteränderung stehen.
3. Flammendes Morgenrot
Unter flammendem Morgenrot versteht man die Beleuchtung von Wolkenfeldern bzw Wassertröpfchen in der Luft durch die noch tiefstehende Sonne. Ist dies am Morgen der Fall, dann erleuchtet die Sonne im wolkenfreien Osten die Bewölkung im Westen. Und da bei uns in Europa das Wetter in den meisten Fällen von West nach Ost zieht, kann die rot erleuchtete Bewölkung im Westen (das „flammende Morgenrot“) als Bote des schlechten Wetters interpretiert werden.
4. Altostratus Wolken kündigen Regen an
Altostratus bezeichnen in der Wetterkunde mittelhohe Schichtwolken, die eine bläulich bis gräuliche Färbung besitzen. Sie bestehen aus unterkühlten Wassertröpfchen und Eiskristallen und haben eine charakteristische konturlose Form. Hinter diesen Wolken ist die Sonne nur noch leicht zu erkennen. Wie gut sie zu erkennen ist, kann außerdem ein Hinweis auf die Zeit bis zum Beginn des ersten Regens sein:
- ca. 9 h – Die Sonne ist ein wenig getrübt, aber mit scharfem Rand durch die Wolkenschicht sichtbar
- ca. 6 h – Die Sonne ist nur noch als heller Fleck in der Wolkendecke erkennbar
- bis 3 h – Die Sonne ist ganz verschwunden und unter der Wolkenschicht schweben einige Haufenschichtwolken
5. Aufsteigender Nebel
Wie du eben schon erfahren hast, steigen bei sinkendem Luftdruck die feuchten Luftmassen empor. Und dazu zählt auch der Nebel, der Morgens früh nochauf dem Wasser liegen kann. Steigt der Nebel dann im Tagesverlauf immer weiter nach oben, dann können sich daraus Wolken bilden, die anschließend Niederschlag bringen.
Im Gegensatz zu aufsteigendem Nebel ist Nebel, welcher den Tag über unten im Wasser verbleibt, ein Zeichen für gutes Wetter. Denn unter einem Hochdruckeinfluss, kann sich die schwere und feuchte Nebelluft nicht weiter nach oben bewegen und Wolken bilden.
6. Amboss-Wolken kündigen Gewitter an
Gewitter können auf dem offenen Meer wie auch auf Bergseen bedrohlich Kräfte entwickeln und sind für Segler wie auch für Motorbootfahrer eine große Gefahr. Die Anzeichen von Wärmegewittern sind aber glücklicherweise relativ einfach zu erkennen.
Das Gewitter Risiko ist hoch, wenn schon am frühen Morgen hohe Temperaturen und schwül, warme Luft das Klima beherrschen. Die Sicht ist dabei oft diesig und schon früh bilden sich am Himmel türmchen- und zinnenartige Schäfchenwölken mit klar erkennbaren Grenzen. Diese haben ein schnelles Höhenwachstum und erinnern an ihrer Oberseite an die Form eines Blumenkohls.
Breitet sich diese Oberseite der Cumulonimbus-Wolke im Verlauf zu einer Amboss-Form aus, ist das ein klares Anzeichen für ein bevorstehendes Gewitter. Zum Beginn der Gewitters kann sich neben Wind und heftigen Niederschlägen auch Hagel gesellen.